Aktivitäten der ersten Wochen

Hallo zusammen, ich bin leider in den letzten Tagen nicht dazu gekommen, von meinen Aktivitäten zu berichten, von daher hier ein etwas längerer Beitrag, in dem ich von den letzten 2 Wochen berichte.
Am Strand war ich zwar nicht mehr, allerdings habe ich in den vergangen Tagen 3 CP-Klassen (das entspricht der ersten Klasse in unserem Schulsystem) zum Schwimmbad begleitet und dort ausgeholfen. Der Schwimmunterricht, beziehungsweise eher Wassergewöhnungsunterricht fand immer nachmittags direkt nach der Mittagspause (13:30 Uhr) statt. Nach einer 20 minütigen Busfahrt haben sich die Kinder in einem kleinen Schwimmbad umgezogen. Wir waren immer zu 2. von den FSJlern plus 3 Lehrer plus ein bis zwei Eltern. Das 25m lange Schwimmbecken befindet sich im Freien, sodass man sich immer vor der Sonne schützen musste. Im Grunde genommen haben die Bademeister, welche meist zu 2. waren, die Anweisungen gegeben, die die Kinder dann befolgen sollten. Der erste Tag diente lediglich dazu, die Kinder an das Wasser zu gewöhnen, da hatten wir noch nichts zu tun, da genug Bademeister und Lehrer vorhanden waren. Ansonsten haben sich die Kinder unter unserer Aufsicht am Beckenrand und später auch an Leinen im Wasser hangelnd fortbewegt. Später gab es auch ein paar kleine Aufgaben für diejenigen, die sich auch schon ohne Beckenrand oder Leine im Wasser fortbewegen konnten, wie zum Beispiel durch Ringe unter der Wasseroberfläche zu tauchen. Am letzten Tag sind wir dann mit ins Wasser gegangen und haben von dort aus den Kindern geholfen. Diese hatten freie Auswahl, wie und wohin sie sich bewegen, sei es nur am Beckenrand oder auch an Leinen entlang in die Mitte des Beckens wo Matten befestigt waren, von denen die Kinder ins Wasser springen konnten oder sich ausruhen konnten. Zum Abschluss des 2-wöchigen Kurses, wobei es leider donnerstags kein Schwimmtraining gab und ein Tag aufgrund eines Feiertags ausgefallen ist, wurde ein kleiner Test mit den Kindern gemacht. Dabei waren immer 2 Erwachsene pro Klasse im Wasser und haben den Kindern geholfen, denn diese sollten immer einer nach dem anderen ins Wasser springen und anschließend wurde geschaut ob sie den Kopf ins, bzw. unter Wasser tun konnten und ob sie in der Lage waren, ohne Hilfe zu Schwimmen. So wurde bewertet, wie gut die Kinder waren, wobei dies keine ernste Bewertung war, wie ich es mitbekommen habe. Es gab in meiner Gruppe lediglich einen, der es geschafft hat, richtig zu Schwimmen und somit alle Punkte zu erfüllen, der Rest konnte nur ins Wasser springen, wobei selbst das oft viel Überwindung gekostet hat, obwohl ich im Wasser stand um sie aufzufangen. Den Kopf konnten fast alle ins Wasser tun, oder zumindest das Gesicht. Im Großen und Ganzen hat es den Kindern und mir natürlich auch viel Spaß gemacht und ich habe ein bisschen gelernt, mit Kindern im Wasser umzugehen, die noch nicht schwimmen können.

Abgesehen vom Schwimmunterricht, habe ich nun bereits zweimal in der Mittagspause ein kleines Atelier für immer 10 Kinder gemacht, bei dem man kleiner Katzen- und Hundegesichter falten und anschließend bemalen konnte. Eine Anleitung sowie das Stift und Papier habe ich dann vormittags vorbereitet. Nach dem Essen habe ich dann das Atelier aufgebaut und die Kinder die einfachen Figuren falten lassen, wobei ich ihnen bei Fragen oder Problemen natürlich geholfen habe. Das Größte Problem war der Wind, ansonsten hat es echt gut funktioniert und die Kinder hatten sehr viel Spaß dabei, was ich echt schön fand.

Zu Ateliers in den Pausen haben wir FSJler uns in den letzten zwei Tagen, das heißt Donnerstag (17.11.) und Freitag (18.11.) mehr beschäftigt, nämlich soll nun an der Schule für die Pausen ein System eingeführt werden, bei dem die Kinder einer Farbgruppe zugewiesen und je nach Farbe haben sie in den Pausen Rechte auf verschiedene Spiele und Aktivitäten. Zunächst sind alle Kinder „gelb“, womit sie das Recht auf die normalen Pausenspiele und -materialien haben. In der Farbe aufsteigen kann man, indem von den Lehrern befördert wird. Dies kann alle 3 Wochen passieren. Hierbei wird von den Kindern ein Selbsteinschätzungstest durchgeführt (und natürlich auch von den Lehrern bestätigt), ob sie in den vergangenen 3 Wochen das Verhalten für die nächstbessere Farbe erfüllt haben. Als Beispiel: um nach „orange“ aufzusteigen, darf man im Unterricht nicht dazwischenreden, man darf keine anderen Kinder verletzen und muss sich allgemein recht gut benehmen. Ob man aufsteigt oder nicht, wird letztendlich von den Lehrern festgelegt. Steigt man auf, erhält man ein kleines Papier mit der entsprechenden Farbe.
Mit „orange“ darf man auf Arbeitsmaterialien zugreifen, wie Perlen, Bänder, Lehm, Knete etc., mit „grün“ darf man die „Bibliothek“, einer kleinen Kabine mit Büchern auf dem Schulhof benutzen (die Kinder nehmen sich dann einfach ein Buch und lesen es auf dem Schulhof),mit „blau“ hat man zusätzlich Zugriff auf das Atelier „Gesellschaftsspiele“, mit „braun“ dürfen die Kinder Tablets mit pädagogischen und edukativen Spielen verwenden und mit „schwarz“ dürfen die Kinder selbst Spiele / Aktivitäten vorschlagen. Um eine der genannten Aktivitäten, die wir als FSJler verwalten und beaufsichtigen werden, müssen die Schüler uns zunächst anhand ihres Papiers zeigen, ob sie dazu berechtigt sind. Aufsteigen kann man jedoch nur eine Farbe auf einmal, das heißt bis jemand „blau“ oder vielleicht sogar „braun“ erreicht (wozu man sich jedoch wirklich sehr gut benehmen muss) dauert es sicher noch ein paar Monate.
Am vergangen Freitag haben wir bereits Klassenweise Führungen auf dem Schulhof gegeben und den Kindern die Ateliers erklärt, der Rest ist den Lehrern überlassen.
Ich persönlich finde das System eigentlich echt interessant, da die Schüler somit wirklich einen Anreiz haben, sich besser zu benehmen und mehr im Unterricht aufzupassen und sich zu beteiligen. Ich bin auf jeden Fall gespannt wie sich das entwickelt und ob es nicht für Ungerechtigkeit zwischen den Kindern sorgt.

Neben kleiner Gartenarbeit neben dem Büro der Direktorin, die ich einmal mitbetreut habe, habe ich bei Elise, einer Lehrerin die die Stufen CE1 und CM1 (entspricht Klasse 3 und 4 bei uns) zusammen in einer Klasse unterrichtet, bereits zweimal auf Anfrage Englischunterricht gegeben. Der Hauptgrund dafür ist, dass ich die Wörter auf englisch deutlich besser aussprechen kann als die meisten Lehrer und ich somit den Schülern näher bringe, wie man die Wörter, Buchstaben und Zahlen richtig ausspricht. Ich habe zwar lediglich mit den Grundlagen angefangen, jedoch habe ich das Gefühl, dass es den Schülern Spaß macht und dass es tatsächlich etwas bringt, wenn sie jemanden hören, der die richtige Aussprache beherrscht.
Das Unterrichten macht mir außerdem Spaß und ich freue mich schon aufs nächste Mal.

So, genug erzählt, das war jetzt Grob das, was ich in den letzten Tagen gemacht habe.
Beachtet außerdem bitte, dass ich oft nur die männliche Form wie zum Beispiel „Schüler“ geschrieben habe, gemeint sind jedoch natürlich beide, bzw. alle Geschlechter. Dies gilt auch für die anderen Wörter 😉
Ich wünsche euch noch einen angenehmen Tag, ich versuche mich bald wieder zu melden!

Ein Kommentar

  1. Das klingt ja sehr interessant. Vor allem die Einteilung in die Farbgruppen sind sehr spannend und in Deutschland würde auf jeden Fall diskutiert, ob das nicht zu Ungleichheiten führt.
    Ich bin mal gespannt, was du sonst noch so erlebst.
    Gruß aus Neuseeland,
    Mailin

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