Ateliers und Englischunterricht

Ich habe das letzte Mal darüber berichtet, dass nun „Farben“ für die Schüler eingeführt werden sollen und sie je nach Farbe das Recht auf verschiedene Aktivitäten und Ateliers während den Pausen haben.
Seitdem ist nun über eine Woche vergangen und ich habe meine ersten Eindrücke dazu gesammelt. Vorab möchte ich mich noch korrigieren, den scheinbar können Schüler direkt von Anfang an eine höhere Farbgruppe erreichen und diese kann sich anscheinend auch schnell wieder ändern. Außerdem sind die Farben an die Gürtelfarben beim Judo / Karate angelehnt, sprich man fängt bei gelb an und arbeitet sich hoch bis zum schwarzen Gürtel, deshalb sprechen wir auch von den „ceintures“, zu deutsch „Gürtel“.
Es gibt also schon Schüler mit grünem, blauen oder sogar schon braunem Gürtel. Einen schwarzen Gürtel gibt es bis jetzt meines Wissens nach erst einmal.
Die Ateliers werden von uns in der Pause morgens, mittags nach dem Essen und in der Pause nachmittags aufgebaut und geleitet oder „überwacht“. Ich habe mich bisher hauptsächlich um die Gesellschaftsspiele und die Kapla-Bausteine gekümmert. Die Kapla-Steine dürfen ab dem orangenen Gürtel benutzt werden, die Gesellschaftsspiele ab dem blauen, da es aber noch nicht so viele blaue Gürtel gibt, stellen wir momentan nur ein paar Spiele zur Verfügung.
Im Allgemeinen akzeptieren die Kinder tatsächlich die Einteilung in die Farbgruppen und akzeptieren auch, dass sie das Recht auf bestimmte Aktivitäten (noch) nicht haben, was mich zum Teil überrascht, da Kinder in dem Alter oftmals noch kein Verständnis dafür haben. Trotzdem kommen die Kinder hier immer an und fragen, ab welcher Gürtelfarbe sie zum Beispiel mit den Kapla-Steinen spielen dürfen und verstehen dann auch, wenn sie es noch nicht dürfen.
Wenn ich sage im Allgemeinen, dann heißt das natürlich, dass es auch Ausnahmen gibt. Fast jede Pause kommen Schüler und wollen entweder anderen Kindern beim Spielen zuschauen, was teilweise dafür sorgt, dass mehr Kinder vor Ort sind, die nicht das Recht zum Spielen haben, als Kinder, die tatsächlich spielen, wodurch es für uns oft schwierig ist, den Überblick zu bewahren und es auch mal schnell dazu kommt, dass auch Schüler, die eigentlich keine Berechtigung haben, anfangen, etwas mit den Kapla-Steinen zu bauen. Ich tue mich da immer noch etwas schwer, die Kinder dann wegzuschicken, meistens hören sie dann auch nach einer Verwarnung auf, jedoch gab es auch schon Fälle, wo es auch nach dem 5. Mal noch nicht angekommen ist. Ich kann mir Vorstellen, dass das aber jetzt nur am Anfang so sein wird, da das Ganze doch noch sehr neu für alle ist und sich das alles mit der Zeit beruhigt. Ich merke bereits jetzt, dass es sich während den Pausen entspannt.
Alles in Allem klappt es also eigentlich echt gut und auch der Zweck wird erfüllt, da viele Kinder Lust haben, an den Ateliers teilzunehmen und (zumindest sagen sie das) sich bemühen wollen / sich darauf freuen, aufzusteigen und die Spiele etc. mitzubenutzen.
Soviel zu dem kleinen Update über die Ateliers und Farbgruppen.

Ich wollte nochmal auf den Englischunterricht eingehen, den ich mache, da ich dazu noch nicht viel erzählt habe.
Im Prinzip gehe ich nun jeden Donnerstag Nachmittag in die Klasse von Elise und mache dort zwischen etwa 30-45 min Unterricht. Dabei gibt mir Elise lediglich das Thema vor oder sagt grob, was ich machen soll, der Rest ist mir überlassen. Letzte Woche haben wir zum Beispiel nochmal die Wochentage auf englisch wiederholt. Ich habe also alle Wochentage einmal an die Tafel angeschrieben und diese einmal vorgelesen. Anschließend habe ich immer einen Tag vorgelesen und die Klasse sollte diesen dann wiederholen. Das ganze dann 3-4 Mal pro Tag, bis sich die Aussprache im Allgemeinen gut angehört hat. Anschließend durfte immer ein Schüler alleine alle Tage laut hintereinander aufsagen. Gab es irgendwelche Fehler, habe ich diese dann korrigiert und zum Beispiel auf Fehler bei der Aussprache hingewiesen. Die Klasse scheint echt Spaß daran zu haben und die Schüler begrüßen mich auch oft auf englisch wenn sie mich sehen. Nach der Wiederholung habe ich dasselbe mit den Jahreszeiten gemacht. Die Kinder hatten ein Arbeitsblatt mit einem Bild zu jeder Jahreszeit. Ich habe also zunächst eine Jahreszeit angeschrieben, zum Beispiel „summer“ und die Klasse das Wort wiederholen lassen. Dann die nächste Jahreszeit und so weiter. Zum Schluss sollten die Kinder die englischen Wörter in ihre Hefte abschreiben. Morgen werde ich das dann nochmal mit ihnen wiederholen.
Zusammengefasst muss ich also nichts vorbereiten, ich kriege zu Beginn immer gesagt welches Thema ich behandeln soll und improvisiere dann die Stunde (es läuft aber immer ziemlich ähnlich ab und ich hatte recht schnell den Dreh raus). Ich muss sagen, dass mir das echt Spaß macht und ich freue mich schon auf morgen.
Noch kurz als Beispiel, was ich bereits alles mit den Klasse gemacht habe:
In der ersten Stunde ging es ums Vorstellen, also „What’s your name“ – „My name is…“ und „How old are you“ – „I’m … (years old)“, also sich nach dem Namen und dem Alter erkundigen und auf die Frage antworten. Außerdem habe ich zu Beginn der Stunde einmal das Alphabet mit der Klasse wiederholt , sowie die Zahlen von 1 bis 10 (für die richtige Aussprache der Buchstaben bzw. Zahlen).
In der zweiten Stunde habe ich dann mittels eines kleinen Arbeitsblattes etwas zur Geographie von England bzw. Großbritannien gemacht, also welche Länder bei GB miteinbegriffen sind, sowie die Flagge von GB. Dazu gab es auf dem Arbeitsblatt eine kleine Karte, eine Flagge und zwei drei kurze Sätze, welche ich zusammen mit der Klasse gelesen habe und sie Wort für Wort und schließlich einzeln den ganzen Satz wiederholen sollten. Zum Schluss ging es dann noch kurz um die Wochentage.
Die dritte Stunde von letzter Woche habe ich bereits davor beschrieben.
Wie gesagt, macht mir der Englischunterricht ziemlich Spaß und ich bin echt gespannt, wie sich die Klasse mit der Zeit so entwickelt.

So viel für heute, der Hinweis am Ende des letzten Beitrags gilt natürlich auch für diesen und alle darauffolgenden 😉

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