Vortrag über die deutsche Kultur

Vergangene Woche habe ich angefangen, in den ersten Klassen den zweiten Teil meines Projektes vorzutragen. Dieser handelt von der deutschen Kultur. Ich spreche dabei etwas über die Religion in Deutschland und über damit einhergehende Dinge wie Gebäude (Kirchen und Kathedralen) und Feiertage.
Da vor allem Weihnachten hier anders gefeiert wird als in Deutschland, ist es immer ganz interessant, die Reaktion der Kinder darauf zu sehen, dass bei uns die Geschenke schon am 24.12. geöffnet werden und es um Mitternacht kein Feuerwerk gibt. Außerdem fällt es vielen schwer sich vorzustellen, dass es an Weihnachten keine laute Musik und viele feiernde Menschen gibt, sondern es an Heiligabend eher um ein ruhiges und gemütliches Beisammensein mit der Familie geht. Beim Sprechen über die Vorweihnachtszeit wird auch nicht schlecht über die Weihnachtsmärkte gestaunt und damit der Teil, in dem ich Weihnachtsplätzchen zeige, etwas erträglicher ist, habe ich für die Kinder etwas Spekulatius aus Deutschland. Hier gibt es zwar auch welchen zu kaufen, aber der ist mit weniger Zimt und er schmeckt etwas anders als der würzige Spekulatius, den mir meine Familie über Weihnachten mitgebracht hat.
Außerdem zeige ich ein paar Burgen und Schlösser, sowie typisch deutsche Häuser: Fachwerkhäuser und im Norden Deutschlands die Reetdachhäuser.
Zum Schluss werden die Augen nochmal groß, wenn es um die deutschen Speisen geht. Von Käsespätzle über Bratkartoffeln und Würstchen über Schweinsbraten mit Sauerkraut und Brezeln. À propos Brezeln: Hier sind Brezeln zwar bekannt, jedoch nur als kleiner, süßer Dessert und das erste Mal, als ich gehört habe, dass für die Leute hier eine Brezel ein Süßgebäck ist, dachte ich erst ich höre nicht ganz richtig. Somit ist auch bei dem Thema das Staunen groß, wenn die Kinder erfahren, dass es sich bei den eigentlichen Brezeln um ein bis zwei Handflächen große Laugengebäcke mit Salz handelt.
Natürlich fehlen in dem Vortrag einige Teile der deutschen Kultur, welche jedoch zu unverständlich oder komplex für eine einstündige Präsentation vor Grundschulkindern wären. Über traditionelle Kleidung, wie Lederhose und Dirndl, spreche ich zwar, aber Musik und Literatur, sowie die Geschichte Deutschlands thematisiere ich nicht. Darüber können die Kinder dann in der weiterführenden Schule lernen, sollten sie sich dort für Deutsch entscheiden.
Bisher kam der Vortrag in allen drei Klassen, in denen ich ihn gehalten habe, sehr gut an und ich werde häufig gefragt, wann ich denn das nächste Mal über Deutschland erzählen komme. Ich habe mich jetzt auch auf die höheren Klassenstufen konzentriert, ich habe den Vortrag also in den beiden CM1-CM2-Klassen (4. und 5. Klasse) schon gehalten und in einer 2. Klasse, da momentan die Lehrer der CE2-CM1-Klassen (3. und 4. Klasse) abwesend sind. Sobald diese wieder gesund sind, halte ich ihn natürlich auch dort so schnell wie möglich.
Abgesehen vom Deutschprojekt geht auch das Schwimmbad weiter. Diesmal haben wir Montag- und Donnerstagvormittags einen Platz im Schwimmbad im Zentrum Saint-Pierres bekommen, was uns nur 10 bis 15 Minuten mit dem Bus kostet und somit den Transport deutlich entspannter macht. Außerdem bringt es wesentlich mehr, zweimal die Woche gehen zu können und die Kinder machen gute Fortschritte.
Eine etwas traurigere Nachricht ist, dass uns einer der FSJler ab nächster Woche verlässt, da er hier in der Nähe eine Arbeit gefunden hat und sein Arbeitsvertrag schon ab nächster Woche beginnt. Somit sind wir dann ab Dienstag nur noch zu 3. (Montag ist ja der 1. Mai).
Ich hoffe es geht allen gut und ich wünsche euch noch eine schöne Woche!

P.S.: Ich habe bei meinem vorletzten Eintrag (über das Malprojekt) noch die Bilder der fertigen Mauer hinzugefügt, die könnt ihr euch gerne anschauen, ich finde es ist sehr hübsch geworden.

Ein Kommentar

  1. Hallo Flo,
    Dein Vortrag klingt sehr spannend und vielfältig. Ich finde du hast die Auswahl der Inhalte sehr gut getroffen und präsentierst Deutschland sehr umfassend – besonders schön ist, dass ausnahmsweise Bayern mal nicht zu ganz Deutschland gemacht wird, was sonst so oft passiert.
    Wie cool, dass du auch in La Reunion die Möglichkeit hast, weiter ein bisschen was mit schwimmen zu machen und den Kindern ein bisschen von deiner Leidenschaft zu geben! Das kann den Kindern ja nur Spaß machen!
    Ich freue mich, deinen Blog entdeckt zu haben und dadurch ein bisschen mitkriegen zu können, was so passiert. Und umso schöner ist es, dass ich den Eindruck habe es geht dir gut und du machst schöne Erfahrungen!!
    Ich wünsche dir weiterhin ein ganz tolle Zeit.

    Liebe Grüße,
    Anna

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